Die inspirierende Welt der Hologramme.

verfasst von Hendrik Sievers
21.10.2022

Die inspirierende Welt der Hologramme

In der inspirierenden Welt der Hologramme scheint nichts unmöglich. Dreidimensionale Objekte schweben frei im Raum und können von allen Seiten betrachtet werden. Wenn komplexe Dinge transparent und begreifbar gemacht werden können, eröffnet das dem Marketingbereich neue Türen. Auch die Forschung kann davon profitieren. Für den Betrachter ist die Holografie ein Schauspiel der besonderen Art.

Doch was sind Hologramme, wann wurden sie erfunden und wo liegen die Grenzen? Können wir mit Hologrammen so interagieren, wie in den Star Wars Filmen? Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten diese unterschiedlichen Technologien bieten.

Was ist ein Hologramm?

Unter einem Hologramm versteht man ein virtuelles, oft dreidimensionales Objekt, das frei im Raum zu schweben scheint und sich somit den Naturgesetzen entzieht. Mit welcher Technik dieses Objekt erzeugt wird, spielt für den Volksmund keine Rolle – wir nennen es Hologramm.

Im engeren Sinne entsteht ein Hologramm jedoch mit der Technik der Holografie. Diese komplizierte Methode, die sich die Interferenz des Lichtes zunutze macht, wurde von einem ungarischen Ingenieur namens Dennis Gábor im Jahre 1948 erfunden. Den Namen „Holografie“ leitete er vom griechischen „holos“ (ganz) und „graphein“ (schreiben) ab, was man frei als „Vollständige Aufzeichnung“ übersetzen kann. Einen praktischen Nutzen hatte diese Erfindung damals aber noch nicht, denn Gábor verfügte nicht über die notwendige Technik. So stand ihm beispielsweise noch kein Laser zur Verfügung. Seine improvisierten Versuche, ein brauchbares Hologramm zu erzeugen, schlugen fehl, und er gab den Forschungsbereich auf. Es sollte erst bis ins Jahr 1962 dauern, als die amerikanischen Physiker Emmett Leith und Jaris Upatnieks das erste Hologramm erschufen – es zeigt eine Modelleisenbahn. Weil Holografie Jahr für Jahr immer wichtiger wurde, erhielt Dennis Gábor 1971 sogar den Nobelpreis für Physik. Heute werden Hologramme vor allem für das Marketing eingesetzt, aber warum eigentlich?

Das Potenzial der Hologramme

„Wenn Staunen die Blüte ist, ist der Apfel die Erkenntnis.“ – Denis Herger

Hologramme überraschen
Jede gute Werbung überrascht den Betrachter. Wir kennen es selbst aus dem Alltag: Ungewöhnliche Dinge ziehen sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wir wollen verstehen, was wir nicht einordnen können. Bei Hologrammen ist es ebenso. Die Bereitschaft des Nutzers, sich mit Ihren Inhalten zu beschäftigen, ist maximiert.

3D Bühne Hologramm

Hologramme setzen Produkte in Szene
Stell dir vor, du willst einen Allwetterreifen auf einer Messe bewerben. Wie schaffst du es, dass dein Publikum die Fähigkeiten des Reifens nicht nur sieht, sondern erlebt? Mit einem Hologramm ist es einfach! So könnte virtueller Schnee um den real existierenden Reifen wehen, gefolgt von Regen und Sonnenschein. So wird jedes Produkt optimal in Szene gesetzt.

Hologramme schaffen Erlebniswelten
Es können passende Umgebungen für jedes nur denkbare Produkt gezeigt werden. Ein Wohnmobil kann beispielsweise in einer traumhaften, belebten 3D-Landschaft präsentiert werden. Um seine einzelnen Komponenten zu zeigen, kann es zerspringen und sich wieder neu zusammensetzen – nur, dass der Betrachter dann selbst am Steuer sitzt und den Schlüssel dreht. Mit Hologrammen kann man Welten erschaffen, in denen das alles möglich ist.

Hologramme erweitern bestehende Erlebniswelten
Auch reale Erlebniswelten können ihre Anziehungskraft durch Hologramme steigern. Museen können historische Ausstellungsstücke in ihrem ursprünglichen Verwendungszweck zeigen und der Raum einer Sauna kann um ein virtuelles Aquarium ergänzt werden. Hologramme bieten so viel Input, dass man sich nicht daran sattsehen kann.

Besseres Verständnis
Versuche mal, ein Auge zu schließen und einen Faden durch ein Nadelöhr zu ziehen. Vermutlich wird dir das nicht so schnell gelingen – weil dir die Information über die Tiefe des Raumes fehlt. Durch die dreidimensionale Darstellung können die Betrachtenden das Gezeigte besser verarbeiten und die Inhalte besser verstehen.

Es werden mehrere Sinne angesprochen
Das Gehirn funktioniert wie ein Netzwerk – je mehr Verknüpfungen es zur Botschaft gibt, desto besser kann unser Gehirn sie abrufen. Deshalb steigt der Lernerfolg, wenn viele Sinne angesprochen werden. Bei fast allen Hologramm-Techniken können gleich zwei Sinne angesprochen werden. Eine passende Audiospur kann durch angeschlossene Lautsprecher wiedergegeben werden.

Hologramme unterstreichen Innovationskraft
Damit Innovationen als solche wahrgenommen werden, sollten sie innovativ präsentiert werden. Noch hat lediglich ein kleiner Bruchteil der Unternehmen Hologramme als Informationsträger erkannt, deshalb gelten holografische Werbebotschaften modern und zukunftsweisend.

Hologramme sind kostengünstig
Je spektakulärer, desto teurer – könnte man meinen. Bei Hologrammen gilt dieses Prinzip nicht, denn viele Techniken sind mit einfachen Mitteln umzusetzen. Deshalb sind Hologramme auch für kleine Unternehmen interessant, die über kein großes Budget verfügen.

Fiktion vs. Realität

In Science Fiction-Filmen und -Serien haben Hologramme die Fantasie der Zuschauer angeregt und Bekanntheit erlangt. Das Hologramm von Prinzessin Leia im ersten Star Wars-Film ging in die Filmgeschichte ein. Auch in den Star Trek-Serien verfügen viele Raumschiffe über Holodecks, in denen die Besatzung mit einer virtuellen Umgebung und künstlichen Intelligenzen interagieren kann. Ist das so weit entfernt von der Realität?

Wir stellen dir nun die aus unserer Sicht spannendsten Hologramm-Technologien vor:

Holografische Bilder

Hierbei handelt es sich um „echte“ Hologramme. Wir alle kennen Sie als Sicherheitsmerkmal von Geldscheinen oder Personalausweisen, sehr beliebt sind sie auch auf Postkarten. Auf Visitenkarten, Broschüren und anderen Printprodukten sorgen sie für eine große Überraschung. Nicht nur zwei- oder dreidimensionale Hologramme sind möglich, sondern auch eine Kombination: Dann werden mehrere zweidimensionale Grafiken in unterschiedlichen Ebenen angeordnet. Sie glänzen, sind deshalb auch unter allen Lichtverhältnissen gut sichtbar und sorgen immer noch für einen starken Wow-Effekt.

Circus Hologramm Roncalli

Inspirierend: Pepper’s Ghost und Zirkus Roncalli

Schon im Jahre 1862 machte John Henry Pepper diese Technik bei einer Theateraufführung populär! Seine Idee: Eine durchsichtige Glasplatte spiegelte auf der Bühne einen für das Publikum verborgenen Schauspieler – aber nur, wenn dieser Schauspieler durch ein Licht hell angestrahlt wird. Durch diese Lichtspiegelung entstand der Eindruck, dass eine geisterhafte, halbtransparente Gestalt auf der Bühne erscheint. Die heutigen Shows haben diese Technik drastisch weiterentwickelt. Bei den heutigen Shows projiziert ein Beamer ein Video (direkt oder indirekt) auf eine Glasplatte oder ein durchsichtiges Tuch. Für den frontalen Betrachter wirkt es so, als erscheint das Video mitten im Raum. Wenn man von der Seite aus auf das Geschehen schaut, wird die Illusion natürlich aufgedeckt. Shows und Konzerten tut dies kein Abbruch – die Zuschauer können die Show ja nur frontal betrachten. Deshalb wird diese Technik sehr oft großformatig genutzt, unter anderem auch vom Circus Roncalli. Dieser verzichtet mittlerweile auf den umstrittenen Einsatz dressierter Tiere und lässt sie stattdessen virtuell erscheinen.

Hologramm-Prisma

Über einer Pyramide aus Glaswänden ist ein versteckter Bildschirm angebracht, der über jeder Pyramidenseite eine Videosequenz abspielt. Durch die Spiegelung der Glaswände sieht es für den Betrachter so aus, als ob sich innerhalb der Pyramide ein Objekt bewegt. Dieses kann von jeder Seite betrachtet werden. Du kannst dieses einfache, aber effektvolle Hologramm-Prisma sogar mit etwas Plastikfolie nachbauen. Hier findest du ein Tutorial dafür.

Hologramm-Projektor

Hologramm Projektor 3D Fisch

3D-Displays

3D Display Hologramm

Diese sogenannten autostereoskopischen Displays beinhalten mehrere Perspektiven. Durch eine spezielle Optik sehen das linke und das rechte Auge verschiedene Perspektiven, sodass Räumlichkeit entsteht. Es entsteht nicht nur der Eindruck, dass etwas in das Display hineinragt, sondern auch, dass etwas hinausragt. Für diesen Effekt ist keine 3D-Brille notwendig! Wenn man diese Technik auf die Spitze treibt, kann man sogar die Technik des Eye-Trackings integrieren. Dabei werden die Augen des Betrachters erfasst und der Bildschirm stellt sich darauf ein. So entsteht der Eindruck, dass es sich nicht um ein Display handelt, sondern um einen unendlichen 3D-Raum. Man gewinnt einen realistischen Eindruck von der Größe des Objektes. Diese Technik funktioniert wie ein Fenster – zu einer anderen Welt.

Mixed-Reality-Brillen

Mann Couch 3D-Brille Hologramm Instagram

Die Technologie, mit bloßen Händen virtuelle 3D-Objekte zu manipulieren, steckt noch in den Kinderschuhen – aber es gibt sie schon jetzt. Wer eine Mixed-Reality-Brille aufsetzt, sieht durch die Gläser nicht nur die reale Welt, sondern auch virtuelle Elemente. So krabbeln beispielsweise Roboter aus dem virtuellen Loch einer real existierenden Wand, die der Spieler zerstören muss. Oder Klaviertasten erscheint in der Luft, auf denen man mit seinen bloßen Fingern ein Stück spielen kann. Diese Brillen sind jedoch sehr teuer und noch nicht ganz ausgereift.

Ausblick

Wir sind noch weit entfernt davon, dass man Hologramme berühren kann, wie in den Star Trek-Serien. Es ist aber davon auszugehen, dass wir in naher Zukunft mit intelligenten Hologrammen per Sprache oder Fingerzeig interagieren können. Es wird nicht nur Potenzial im Marketingbereich gesehen. Ein Schwerpunkt hat der Bereich Bildung. Wenn der Lernstoff als dreidimensionales Hologramm dargestellt wird, kann er noch besser erfasst werden. Gerade Tutorials, beispielsweise im Bereich Handwerk, werden so noch verständlicher. Auch in der Medizin ist das Potenzial riesig, so wurde bereits mithilfe von räumlich exakter 3D-Visualisierung eine verschlissene Herzklappe ersetzt.

Wenn diese Technologie für den privaten Nutzer zur Verfügung steht, ist damit zu rechnen, dass es etliche Apps für jede nur denkbare Anwendung gibt. Ob für die Unterhaltung oder zur Wissensvermittlung: Mixed-Reality-Brillen sind dann nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken.

Experten gehen davon aus, dass der Markt für erweiterte, virtuelle und gemischte Realität im Jahre 2030 einen Wert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar haben wird. Es lohnt sich also, den Entwicklungsstand der Hologramme zu verfolgen.

Du überlegst, wie du die Technik der Hologramme für dein Unternehmen nutzen kannst? Hier findest du mehr Informationen!